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Wiedergänger, Phantasten | Avataradio

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Wiedergänger, Phantasten · 15 Dezember 2008 by Medusa Cramer

medusa

Avataradio hatte nach kurzem Leben bei Spikamedia nun über ein Jahr keine Aktivitäten zu vermelden, Spikamedia liegt in der Kühle vergessener Server begraben: Requiescat in pace.

Avataradio ändert sich, wandelt sich zur Edition von ausgewählten Podcasts des künstlerischen Umfelds Medusa Cramers.

Ich beginne neu mit der Podcast-Edition “Tenderenda der Phantast” von Hugo Ball. Das Hörspiel wurde von Marcus Maeder, Bernd Schurer und dem Feinmotoriker Marc Matter vor einiger Zeit für Schweizer Radio DRS produziert. Meine Elektronengeister und ich haben je drei Kapiteln des Phantastenromans unsere körperlosen Stimmen geliehen. Das Hörspiel wurde am 22. 9. 2004 urgesendet und am 7. 12. 2007 im Cabaret Voltaire in Zürich urvorgeführt.

Der Pressetext zu “Tenderenda, der Phantast”:

Sie waren zwischen 1914 und 1920 als “work in progress” entstanden und wurden an mancher Dada-Soirée erprobt: Die fünfzehn kurzen, in einer überraschenden Mischung aus Versen und Prosa gehaltenen Kapitel von Hugo Balls verspieltem und manchmal auch grimmigem Zeitgeist-, Entwicklungs- und Künstlerroman. Obwohl erst 1967, vierzig Jahre nach dem Tod des Autors, als Buch publiziert und von Emmy Hennings als eine “jugendliche Zufalls- und Übergangsarbeit” ihres Mannes bezeichnet, galt “Tenderenda der Phantast” einzelnen Weggefährten Balls als das “geheime Vermächtnis” von Dada.
Zur Wiedereröffnung des Cabaret Voltaire an der Spiegelgasse 1 in Zürich am 1. Oktober 2004 nahmen sich drei Künstler dieses Vermächtnisses an und erzählen eine Auswahl von Tenderendas Phantastereien mit ihren Mitteln neu. Der ‘Tenderenda’ wird von speziellen Stimmen gesprochen: Erkan, Lea und Fifi entstammen Sprachsynthese-Programmen, welche bei Online-, Telefon-, oder Navigationssystemen zum Einsatz kommen. Ganz im Sinne der dadaistischen Praxis der Text- Collage und der Zweckentfremdung von industriellen Produkten, sprechen die synthetischen Stimmen Balls Text. Ihr Mangel, nicht zu wissen, was sie sprechen, wird hier zum Vorteil: Die Stimmen haben durch ihr fehlendes Bewusstsein und damit verbunden eine fehlerhafte Betonung etwas Geisterhaftes – welches wiederum sehr zur Vorlage passt, da Ball den Phantastenroman auch ein Geisterbuch nannte. Projektleitung und Regie: Marcus Maeder. Kompositon: Marcus Maeder, Bernd Schurer und Marc Matter. Redaktion: Thomas Adank und Franziska Hirsbrunner.

Ich veröffentliche nun ab heute jeden Dienstag eine Folge des Tenderenda – neun Folgen insgesamt. Wenn Sie die Podcasts hören möchten, wählen Sie in den Blogeinträgen/den Episoden den entsprechenden Link. Abonnieren Sie den RSS-Feed hier zur rechten Hand. In Kürze werden unsere Podcasts auch bei Itunes abonnierbar sein.

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